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Dorfkirche, 1786/87

 

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Im Jahre 1778 musste der Pfarrer Fritzsche aus Sprotta seiner geistlichen Behörde berichten, die als Filialkirche dienende Witrowkirche wäre so baufällig, dass er nicht einmal auf der Kanzel vor Schnee und Regen sicher sei, und dass der Schulmeister beim Einläuten jedesmal den Einsturz des schwankenden Turmes befürchtete. Eine Lokalbesichtigung ergab, dass der Turm auf der einen Seite sich zehn Zoll gesenkt hatte, die mit Schindeln gedeckte Turmhaube ganz offen war, die Bänder des Glockenstuhls gebrochen und die Köpfe sämtlicher Dachbalken abgefault waren. Ein Kostenanschlag zur Reparatur wies die hohe Summe von 420 Thalern auf. Infolgedessen zweifelte man, 0b man nicht doch lieber gleich eine neue Kirche, und zwar näher in das Dorf Paschwitz, bauen sollte; ein Teil der Gemeinde war dafür, da die große Entfernung zur Kirche, zumal im Winter, den Besuch des Gottesdienstes sehr erschwerte, und wenn man jetzt nicht die Gelegenheit benutzte, würde man noch auf Jahrhunderte hinaus ein altes, unfömiges und sehr unbequemes Gebäude behalten; der andere Teil der Gemeinde scheute die Kosten und war mehr für eine Reparatur.

Um ein Unglück zu verhüten, musste vorläufig auf Anordnung des Konsistoriums der schiefe Turm abgetragen und die Öffnung mit Brettern verschlagen werden. Nach längeren Verhandlungen einigte man sich schließlich dahin, statt einer Reparatur einen völligen Neubau nach dem Muster der Strellner Kirche an einem im Dorfe Paschwitz gelegenen, geeigneten Platze auszuführen. Der Maurermeister Schneider in Böhlitz erklärte sich bereit, aufgrund seines Kostenanschlages den Neubau unter Benutzung der etwa noch brauchbaren Materialien der alten Kirche für 900 Thaler herzustellen. Das Konsistorium gab unter dem 16. Februar 1785 seine Genehmigung und bewilligte zugleich, dass aus dem Kirchenvermögen 500 Thaler verwendet, auch eine Kirchenkollekte in den Diözesen Eilenburg und Delitzsch abgehalten werde, – dieselbe ergab einen Betrag von 108 Thalern, 21 Groschen –, das Übrige nebst Hand- und Spanndiensten sollten die Eingepfarrten von Paschwitz und Mölbitz aufbringen.

Am 19. Juli 1785 machte sich eine aus dem Superintendenten Kranold, dem Thallwitzer Amtsschösser Dr. Friderici, dem Ortsrichter Uhlitzsch und einigen Gemeindevertretern bestehende Deputation auf, um einen geeigneten Platz auszusuchen und entschied sich schließlich für den Platz im unteren Dorfe. Ehe es jedoch zum Beginn des Baues kam, verwarf man den ursprünglich vom Maurermeister Schneider eingereichten Bauplan und entschied sich für den des Zimmermeisters Borrmann in Hubertusburg.

Unter dem 16. Februar 1786 wurde dann endgültig mit dem Bau begonnen. Während des Baues wurden nachträglich noch einige Änderungen des Bauplanes zur Ersparung von Kosten vorgenommen. Der Turm erhielt in seinem oberen Teile eine einfachere Gestaltung, das über der Sakristei geplante „herrschaftliche Betstüblein für die Patronatsherrschaft“, von welchem ein Fenster in die Kirche führen sollte, wurde ganz aufgegeben. Der Bau ging nur langsam vonstatten, zumal zeitweilig eine Differenz wegen der Spanndienste eintrat. Im Herbst war der Turm so weit fertig, dass am 19. Oktober 1786 der Turmknopf mit Fahne aufgesetzt werden konnte. Man benutzte dazu den gut reparierten Turmknopf nebst Fahne der alten Witrowkirche, nachdem man der Fahne die Jahreszahl 1786 eingeprägt hatte. In den Turmknopf wurde eine versiegelte Büchse eingelegt, welche eine Urkunde nebst geschenkten Münzen enthielt.

Den Winter über ruhte der Bau; im Frühjahre 1787 wurde derselbe fortgesetzt und besonders an der inneren Ausstattung gearbeitet. Nachdem der Maler mit der letzten Arbeit fertig geworden war, konnte die Kirche am 29. September 1787 eingeweiht werden.

Eine Orgel war in der neugebauten Kirche noch nicht vorhanden, dieselbe wurde erst fünf Jahre später beschafft und von dem Orgelbaumeister Johann Christian Friedrich Flemming in Torgau zum Preise von 110 Thalern angefertigt und 1792 aufgestellt. Soweit die Aufzeichnungen aus der Kühnemannschen Chronik. 

Die alte Glocke aus dem Jahre 1495, die schon in der Witrowkirche hing, erfreut noch heute nach fünfhundert Jahren die Gemeinde mit ihrem Klang. Die größere aus dem Jahre 1670 wurde freilich dem Weltkrieg geopfert.

1982 regte Pfarrer Krauß die Gemeinde zur inneren und äußeren Renovierung der Kirche an. Die Dächer konnten zu diesem Zeitpunkt noch nicht instandgesetzt werden. Das Turmdach, das schon 1971 einmal repariert wurde, war 199l so baufällig, dass es abgetragen werden musste. Es wurde zu ebener Erde neu gezimmert, mit Kupferblech gedeckt und mit einem Kran wieder aufgesetzt. Das Dach des Schiffes wartet noch immer auf eine Neueindeckung.


(Aus der Chronik von Pfarrer Kühnemann ergänzt von Willy Lieder, Doberschütz)

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