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Dorfkirche, 1723

Pfarrer Kühnemann schreibt 1895 in seiner Chronik über Sprotta folgendes: Die gegenwärtige, turmlose, im Jahre 1723 erbaute Kirche steht am nordwestlichen Ende des Dorfes inmitten des mit einer Mauer eingefriedeten Gottesackers. Nicht allzu groß und einfach eingerichtet, ist sie mit Orgelchor und zwei Emporen versehen. Die Kanzel befindet sich über dem Altar.

Schon in der vorreformatorischen Zeit hatte die Kirche denselben Standort; jedoch lagen damals unmittelbar neben derselben die Pfarre und von 1558 an die neugegründete Küsterei und Schule. Ursprünglich war die Kirche wenig dauerhaft, nur aus Fachwerk erbaut, aber mit Turm versehen.

Im Jahre 1610 trat an die Stelle dieser alten Kirche eine neue, und zwar ein „steinernes Gebäude“, ebenfalls mit Turm und zwei Glocken versehen.

Im Laufe des 30jährigen Krieges hatte dieses Gebäude so gelitten, dass eine gründliche Reparatur notwendig wurde; dieselbe scheint jedoch nicht gründlich genug gewesen zu sein; denn 1682 stürzte der Turm ein, wobei die beiden Glocken zersprangen. Nunmehr entschloss man sich, die Kirche ohne Turm zu lassen; unter dem 7. Oktober 1684 richtete nämlich die Gemeinde an die Patronatsherrschaft in Thallwitz das Gesuch, „es möchte ihr verstattet werden, dass beim bevorstehenden Turmbau nicht, wie zwar billig wäre, wieder auf die Kirche aufgeführt werde, sondern weil die Kirche etwas vom Dorfe abgelegen und der Schall der Glocken je nach dem Winde nicht immer gehöret werde, im Dorfe unweit dem Schulhause erbauet werde“. Die Genehmigung wurde erteilt, und so entstand 1685 mitten auf der Dorfstraße das jetzt (1895) noch vorhandene Glockenhaus. Das Kirchengebäude selbst hielt sich notdürftig noch einige Jahrzehnte lang, bis am 27. Februar 1719 vom Patronate an den Superintendenten berichtet wurde „In was vor einem miserablen Zustand sich die Kirche zu Sprotta befinde und fast täglich der Einsturz zu befürchten und ein Umbau unumgänglich sei.“ Trotzdem verschleppte sich die Sache bis zum Jahre 1723. Das Patronat hatte von einem Röcknitzer Maurer einen Kostenanschlag in der Höhe von 462 Thalern aufstellen lassen zugleich mit der Bestimmung, dass die Kirche etwas erhöht und verlängert werde. Da erschien am 19.Januar 1723 eine Sprottaer Deputation bei dem Superintendenten und erklärte, „die Kirche sollte, ohne dass sie wüssten wie, gebaut, auch wohl gar auf einen anderen Platz ins Dorf hineingebauet werden, wozu sie nicht willig noch etwas contributiren würden“. Da ihnen ihr — recht törichter — Wunsch erfüllt wurde, dass die neue Kirche nicht ins Dorf kommen, sondern auf dem alten Platze bleiben sollte, so ließen sich die Sprottaer beruhigen und erklärten sich bereit, die Kosten durch eine doppelte Anlage aufzubringen; „nur sollte es nicht allzu kostbar und über ihr Vermögen angefangen werden, dass sie nicht ruinirt würden.“ Im April besann man sich wieder anders, „sie wollten heuer nicht bauen lassen und deshalb mit einer schriftlichen Protestation beim Patronate einkommen“; jedoch ohne Erfolg; der Bau musste begonnen werden, und die Sprottaer wurden angewiesen, während der Bauzeit die Witrowkirche mit zu besuchen. Im September erschien eine neue Deputation vor dem Superintendenten mit dem Begehren, „dass sie doch schon diesen Winter Gottesdienst in ihrer Kirche halten dürften, weil die alten Leute nicht so weit nach Paschwitz zur Kirche gehen könnten; wenn im Frühjahr der Bau wieder angefangen würde, wollten sie wieder die Filialkirche besuchen“. Nunmehr erhielten sie aber von zuständiger Seite den ebenso bündigen wie deutlichen Bescheid, „die Sprottaer wollten den Bau aus blosem Trutz liegen lassen, den sie doch gar leicht vollendts hätten zu Stande bringen können; es wäre auch ihre jetzige Vorstellung wegen der alten Leute eine bloße scheinheilige Erdichtung und Finde, um nur mit der Manier sich wieder in ihrer Kirche zu practiziren un hernach den Bau liegen zu lassen; wäre der Schulmeister von Sprotta nunmehr 53 Jahre nach Paschwitz in die Kirche gelaufen, so könnten es die Bauern auch wohl ein halb Jahr tun, zumaßen der älteste unter ihnen ohne Ungelegenheit noch zu Fuße nach Eilenburg manche Woche zweimal und sich daselbst vollsaufen könnte; darum soll den trotzigen Gästen nicht sofort ihr Wille geschehen, sondern man soll sie noch ein wenig verzappeln lassen, bis sie sich unauflöslich verbunden, den Bau ohne Zeitverlust vollendts zu verfertigen.“ Das half; der Bau wurde weitergeführt, und im Sommer 1724 konnte die neue Kirche feierlich eingeweiht werden.

(aus "Spuren in Stein")

 

 
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