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„Der Herr heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.“ – Psalm 147, 3 (Monatsspruch für August)

Liebe Leserinnen und Leser,

Als wir Kinder waren, da war es noch ganz einfach: Wenn ein Spielzeug zerbrochen war, dann gab es jemanden, der es wieder heil machen konnte. Und über eine Wunde hielt die Mutter oder der Vater die Hand und sagte: „Heile, heile Gänschen“. Die Welt war voller Geheimnisse. Das Heilen war eins davon. Für uns Große ist die Welt heute entzaubert. Wir wissen: So einfach funktioniert das nicht mit dem Heilwerden. Die Wunden, die das Leben schlägt, verheilen nicht so schnell. Und wem das Herz gebrochen ist, der trägt lange daran.

Kaum zu glauben, wenn es dann heißt: „Der Herr heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.“ Ja, die zerbrochenen Herzen kennen wir, und verwundet waren wir oft genug im Leben. Manchmal können Worte so verletzen, dass jemand jahrelang daran trägt. Manche haben in ihrer Kindheit so Schlimmes erfahren, dass ihr Herz ein Leben lang gebrochen bleibt. Andere können die Wunden einer gescheiterten Beziehung nicht ertragen. Und viele tragen schwer am Verlust eines geliebten Menschen.

Zeit heilt Wunden, heißt es dann manchmal, aber das stimmt selten. Noch im Alter tragen viele an den Verwundungen ihrer Kindheit. Und wie sollte ein Herz wieder ganz werden, das einmal zerbrochen ist. Um so erstaunlicher, wie viele mit ihren Verletzungen leben können. Menschen, die Schlimmes erfahren und doch viel Vertrauen zu Gott und Menschen haben. Oder andere, für die eine schwere Krise der Anfang zu einem anderen und sinnvolleren Leben geworden ist.

In solchen Erfahrungen sehe ich die Spuren von Gottes Wirken. Der Herr heilt, heißt es im Psalm 147, und das heißt mehr, als dass er Heilung bewirkt: Er schafft auch Heil. Im Neuen Testament wird Jesus als der Heiland bezeichnet, der in unsere zerrissene Welt kommt, um Heil zu bringen. Die Verletzungen im eigenen Leben, die Wunden unserer Welt sind nicht einfach weg, aber sie werden Teil des umfassenden Heils. Dietrich Bonhoeffer schreibt: „Noch will das alte unsre Herzen quälen, noch drückt uns böser Tage schwere Last. Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten See- len das Heil, für das du uns geschaffen hast.“

Ich wünsche Ihnen ein festes Gottvertrauen und eine gute Zeit! Ihre Pfarrerin Edelgard Richter